SAVOY |
Hamburg, Steindamm 54
eröffnet: | 14.03.1957 |
geschlossen: | in Betrieb |
Sitzplätze: | 957 (1957) - 461/218/138/89/70 (1980) |
Architekt: | Paul Schlüter & Joachim Glüer |
Betreiber: | Herbert
Steppan 1957-1960 Walter Jonigkeit , Berlin 1960-1978 Ufa 1978-1998 Harris Patscha 1998-2003 geschlossen 2003-2008 Kinemathek Hamburg e.V. 2008 Hans-Joachim Flebbe seit 19.06.2013 |
Am 14. März 1957 wurde das "Savoy" als erstes Todd-A-O Kino Europas im Stil des Funktionalismus eröffnet. An diesem Tag gab es eine Gala-Premiere zugunsten der Filmkünstler-Nothilfe. Für die Damen gab es Orchideen, für die Herren Sombreros, Souvenirs aus Mexiko, wo der Premierenfilm "Roter Staub“ gedreht wurde. Fernsehen und Wochenschau kurbelten die Anfahrt der Prominenz.Das "Savoy" war als erstes deutsches Theater für das neue Todd-AO-Verfahren eingerichtet. Durch eine außergewöhnlich geräumige Vorhalle mit Bar gelangte man in den Zuschauerraum, der 957 Besuchern Platz bot. Die dunkel gehaltenen Wände waren aus Birkenholz auf Eternit. Das Gestühl war rot gepolstert, die Lochplattendecke in gelber Tönung gehalten. Imposant war der gewaltige Bühnenrahmen mit dem hell-beigen Velvetvorhang und der 20 mal 8,5 Meter großen Leinwand, die eine Krümmung mit einer größten Tiefe von 4,40 m hatte. Hinter ihr befanden sich fünf Lautsprecher, außerdem waren in der abgehängten Decke des Zuschauerraumes 12 Lautsprecher untergebracht. Sie stieg zur Bühne hin an. Der Boden war mit hochflorigem Perlon-Velour belegt. Im Vorführungsraum arbeiteten zwei Philips- Projektoren DP 70 mit sechskanaligem Magnetton für die Wiedergabe des 70 mm breiten Todd-AO- Films. Die Projektoren waren auch für jedes andere Verfahren eingerichtet. Die Todd- AO-Optik, kontinuierlich veränderlich bis zu 60 mm durch Vorsatzoptik „Magnifier“, lieferte die American Optical Co., Illinois. Das Lampenhaus mit der Hochintensitätsbogenlampe und rotierender Minuskohle kam aus Chicago. Spezialgleichrichter der Firma Schrieber, Bremen, waren bis zu 200 Ampère belastbar. Die besondere Wirkung des Projektionsverfahrens wurde durch die stark gekrümmte Leinwand und ihrer Größe erreicht. N5726 E5723+27
1980 wurde es in 5 Schachtel-Kinos geteilt. Letzte Vorstellung unter UFA-Leitung war 1998, danach wurden bis 2003 Bollywood-Filme gezeigt. Danach befand sich im ehemaligen Foyer ein Billig-Kaufhaus.
2008 dienet das "Savoy" vorübergehend als Ersatzspielstätte für das "Metropolis".
2013 dann die glanzvolle Wiedereröffnung als Premiumkino unter der Leitung der Flebbe-Betriebe. Gespielt werden Originalversionen, per Kopfhörer kann der Zuschauer allerdings auch sie deutsche Fassung genießen. Artikel über die Wiedereröffnung finden Sie hier und in der Zeitschrift "Cinema" (Ausgabe September 2013)
Savoy 1957 |
Foyer 1958 |
Saal 1958 |
Saal 1958 |
Savoy 2001 |
Savoy
2001 |
Saal 2000 |
Saal 2000 |
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Saal 2000 |
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Vielen Dank an Stefan Scholz für die Bilder (ausser den beiden letzten) und Informationen |
Gebäude 2007 |
Zustand 2007 - immer weniger war vom ehemaligen Kino erkennbar... |